Dag Hammarskjöld

schwedischer Politiker und Diplomat; parteilos; UN-Generalsekretär 1953-1961; Friedensnobelpreis 1961 (posthum); Staatssekretär im Finanzministerium 1936-1945 (als solcher wesentlich an der Grundlage des schwedischen Wohlfahrtsstaates beteiligt); Vors. des Direktoriums der Schwedischen Reichsbank 1941-1948; Staatssekretär im Außenministerium 1949-1951; stellv. Außenminister im Kabinettsrang 1951-1953; verfolgte als UN-Generalssekretär eine block-unabhängige Diplomatie in Zeiten des Ost-West-Konflikts; trug 1956 wesentlich zur schnellen Lösung der Suezkrise bei; regte 1960 die Markierung von UN-Friedenstruppen mit blauer Kopfbedeckung an ("Blauhelme"); prägte 1960 den Begriff der "präventiven Diplomatie"; starb bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz

* 29. Juli 1905 Jönköping

† 18. September 1961 bei Ndola (Nordrhodesien)

Herkunft

Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld wurde 1905 in der südschwedischen Stadt Jönköping als Sohn der Agnes, geb. Almquist († 1940), und des Rechtswissenschaftlers, parteilosen Politikers und Richters am Ständigen Schiedshof in Den Haag, Hjalmar Hammarskjöld († 1953), geboren. Er hatte drei ältere Brüder, Bo (1891-1974), Åke (1893-1937) und Sten (1900-1972). H.s Familie väterlicherseits, 1610 in den Adelsstand erhoben, stellte durch die Jahrhunderte viele hohe Staatsbeamte. Die Mutter entstammte dem religiösen Bildungsbürgertum. H. wuchs in einem Schloss in Uppsala auf, wo sein eher konservativer Vater 1907 das Amt des Regierungspräsidenten der Provinz übernahm. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs (1914-1918), in dem sich das Königreich ...